Reden.
367
nicht die schädlichsten Mißverständnisse veranlassen,
ein schmutziger Scherz unschuldige Herzen beflecken,
eine leichtsinnige Lüge unübersehliche Verlegenhei-
ten nach sich ziehen, ein krankendes Schimpfwort
die Seelen anderer in ihrem Innersten verwunden,
eine ungestüme Drohung Angst und tödtliches
Schrecken verbreiten? Solltet ihr nicht zuweilen
durch eine gutgemeinte Aeusserung einen Verdruß,
einen Kummer, eine Verwirrung, ein Unheil ange-
richtet haben, worüber ihr selbst erschräket? Es
läßt sich nicht wieder zurück nehmen, m. Br., das
Wort, das unsern Lippen einmal entflohen ist; es
ist nicht in unsrer Gewalt, die Eindrücke und Wir-
kungen zu bestimmen, die es hervorbringen soll. Die
Zunge, ruft der Apostel, ist ein klein Glied, ünd
richtet große Dinge an; siehe, ein klein Feuer, wel-
chen Wald zündet es an! Funken, die wlder unsern
Willen zünden, Pfeile, die auf das gefährlichste ver-
wunden, Dolche, die andern das Herz durchbohren,
können unsre Worte werden, m. Br.; wollen wir
die Wahrheit gestehen, so ist keins derselben ganz
gleichgültig, so fonnett roir nie wissen, welche Fol-
gen es haben wird, so müssen wir für jedes hasten,
und haben nicht etwa eine allgemeine und leichte,
sondern die genaueste und schwerste Rechenschaft
darüber abzulegen. Aus deinen Worten , sagt der
Herr, wirst du gerechtfertigt, und aus deinen Wor-
ten wirst du verdammt werden.
Dieß führt von selbst zu dem dritten Punkt, den
Christen bei dem Vermögen zu sprechen zu erwägen
haben, auf die zweckmäßige Anwendung
dieses Vermögens. Ist die Rechenschaft so-
wichtig, die uns wegen dieser Fähigkeit bevorsteht,
sollen wir dann nicht ernstlich untersuchen, wie der
Gebrauch derselben beschaffen seyn muß, wenn wir
vor Gott und Menschen mit unsrer Rechenschaft be-
stehen wollen? Das Evangelium Jesu grebt uns
darüber die beste Auskunft. Unter dem Gesetz und
der Leitung der Liebe soll nach den Vorschriften des-
selben bei uns alles, und mithin auch das Vermö-
gen zu sprechen, stehen. Ist es aber die Liebe, die
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Z63
Achter Abschnitt.
herzliche Liebe gegen Gott und Menschen, was uns
beim Gebrauch dieses Vermögens beseelt: so ist cs
entschieden, wir werden es nicht anders anwenden,
als zur Beförderung der Wahrheit, der Besserung,
und der Wohlfahrt.
Leget die Lügen ab, ruft der Apostel, und redet
die Wahrheit ein Jeglicher mit seinem Nächsten,
sintemal wir unter einander Glieder sind. Sehet
hier die erste unerläßliche Vorschrift, welche uns die
Liebe bei der Anwendung des Vermögens zu spre-
chen giebt. Die Wahrheit sollen wir reden, nicht
bloß nach der Wahrheit, sondern auch für die
Wahrheit sollen wir sprechen. Sprechen wir nach
der Wahrheit: so drücken wir nichts anders aus,
als was in unsrer Seele ist; so herrscht zwischen
unsern Worten und Gedanken, zwischen unfern Re-
de» und Empfindungen die genaueste Uebereinstim-
mung; so erklären wir uns selbst dann nicht anders,
wenn es uns Ueberwindung kostet, redlich zu seyn,
wenn wir unsrer Freimüthigkeit wegen Verdruß und
Schaden zu fürchten haben. Und sprechen wir für
die Wahrheit: so heben wir jeden Mißverstand,
widerlegen jeden Irrthum, vertilgen jeden Wahn,
theilen jede nützliche Kenntniß mit, verbreiten jede
heilsame Entdeckung, befördern jede wohlthätige
Kunst und Wissenschaft, und verkündigen, preisen/
vertheidigen jede Lehre, jedes Gebot, jeden Unter-
richt der Vernunft und Religion; fo sind wir laute,
treue, unerschrockne Zeugen und Bekenner Jesir und
seines Ev.angelii. Anders, als so, darf kein Christ
sich äußern, m. Br. Wir können Gott unmöglich
lieben, wenn wir den größten Vorzug, den er uns
gefchenkt hat, wenn wir das Vermögen zu sprechen
nicht würdig, nicht nach seinem Willen anwenden.
Kann aber der Vater der Wahrheit, kann Er, dev
alle Verstellung haßt, allen Betrug bestraft, und
alle Ränke ans Licht bringt, das Vermögen zu
sprechen anders gebraucht wissen wollen, als nach
den Regeln der Wahrheit, und zum Vortheile der
Wahrheit? Und lieben wir Menschen, ist nur ein
Funke von Wohlwollen in unserm Herzen: soll uns
dann
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Vorrede.
-T
nachsichtsvolles Urtheil erwerben werden. Die
Nothwendigkeit, sich ausi einen Umfang von
höchstens 24 Bogen zu beschranken, erzeugte
eine sehr schwer zu besiegende Schwierigkeit,
diese nämlich, kurze, und dennoch ein für sich
bestehendes Ganzes ausmachende Stücke aufzu-
finden, und zwar solche, zu deren Verstehen nur
ein sehr geringes Maaß von historischen und
wissenschaftlichen Kenntnissen erfordert würde.
Zugleich mußte sich der Sammler das unum-
stößliche Gesetz vorschreiben, nichts aufzuneh-
men, was nur im geringsten der Sittlichkeit
nachtheilig werden, oder der jugendlichen Phan-
tasie eine gefährliche Nahrung geben könnte,
und doch auch dafür sorgen, daß die jungen
Leser durch den Reitz des Inhalts eben so sehr,
als durch den der Darstellung angezogen wer-
den möchten. Wer dieß alles erwägt, wird
dem Herausgeber keinen Vorwurf darüber ma-
chen, daß er aus diesem und jenem klassischen
Schriftsteller nichts mitgetheilt, dagegen von
manchen andern, die den übergangenen vielleicht
um etwas nachstehen, mehr als ein Stück auf-
genommen habe. Eben so wird mancher eine
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Vi
Vorrede.
andere, als die gewählte Anordnung verlangen,
und darüber will der Herausgeber nicht strei-
ten, sondern die Stimmen der Einsichtsvollen
sammeln, und darnach gern bey einer neuen
Ausgabe die Anordnung verändern. Auö leicht
einzust henden Gründen hat sich der Herausge-
der aller erklärenden Anmerkungen enthalten,
und mehr dahin gestrebt, diese durch die Art
der Auswahl entbehrlich zu machen. Berlin,
im Mai 1810»
r F. P. Wilmsen.
7’■ - J * • -- •>*'
. 1. t..:,’ ' -
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Dramatische Darstellung. 169
mit Hintergebäude und Waarenlager. — Was dünkt
ihm dazu? —
Ei, ums Himmels willen, die möcht' ich wis-
sen. — Die hieß? —
Wenn man ihn manchmal fragte: Wie stehts,
Herr Tomm? Was haben Sie bei dem Handel ver-
dient? Ach, viel Geld, fing er an, viel Geld! —
und da sah man, wie ihm das Herz im Leibe lachte;
— ganzer hundert Reichsthaler! — Oder wenn
man ihn anredete: Was ist Ihnen? warum so mür-
risch, Herr Tomm? — Ach, sagte er wieder, ich
habe viel Geld verloren, viel Geld, ganzer fünfzig
Reichsthaler. — Er hatte klein angefangen, der
Mann; aber wie gesagt, das ganze große Haus
baute er auf mit Hintergebäude und Waarenla-
ger. — Nun, Herr Mills, welche Redensart ge-
fällt ihm am besten ?
Ei, das versteht sich, die letzte!
Aber — so ganz war er mir doch nicht recht,
der Herr Tomm. Denn -r sagte auch , viel Geld!
wenn er den Armen oder der Obrigkeit gab; und
da hätt' er nur immer sprechen mögen, wie der Herr
Grell, mein anderer Nachbar. — Ich, Herr Mills,
der ich zwischen den beidemredensarleu mitten inne
wohnte, ich habe mir beide gemerkt: und da sprech
ich nun nach Zeit und Gelegenheit, bald wie der
Herr Grell, und bald wie der Herr Tomm.
Nein, bei meiner Seele! ich Halts mit Herrn
Tomm. Das Haus und das Waarenlager gefällt
wir.
Cr wollte also? —
Diel Geld, viel Geld, lieber Herr Witt! Gan-
zer hundert Reichsthaler!
Sieht er, Herr Mills? Es wird schon werden.
Das war ganz recht. — Wenn man von einem
Freunde borgt, so muß man sprechen wie der Herr
Tomm ; und wenn man einem Freunde aus der Noth
hilft, so muß man sprechen wie der Herr Grell.
Engel..
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>47
m
Fünfter Abschnitt.
Dramatische Darstellung.
.V -------
I. Dialogen,
l. Joseph Timm.—
Herr Joseph Timm, ein ehemaliger Landeigenthü-
mer, der jetzt von seinen ansehnlichen Renten lebt,
hegte in seinen letzten Jahren den unauslöschlichsten
Haß gegen das Spekulieren. Das bloße Wort mit
allen verwandten Wörtern von gleicher Wurzel
wirkte auf ihn mit der Kraft einer Zauberformel.
Einem vieljährigen Freunde, in dessen Handlung er
Kapitalien hatte, sagte er Freundschaft und Kapi-
talien auf, weil dieser in seiner Unschuld von Spe-
kulationen sprach, die er zu machen gedachte; von
den Franzosen, deren Parthei er sonst eifrig hielt/
sprang er zur Coalition über, weil er von jenen
hörte, daß sie eine Spekulation aus Egypten hat-
ten: und zum Bau der Pfarrwohnnng in der St.
Paulus Gemeine gab er nicht einen Heller, weil der
Pfarrer, der ein guter Sternseher war, sich eine 1
Spekula darauf wünschte, die auch der Magistrat
ihm bewilligt hatte. —
u Er machte sein Testament, und wollte seine bei-
den Söhne — jedoch in guter Gesinnung, wie es
die Rechtslehrer nennen — enterben, um das Ver-
mögen desto sicherer auf seine Enkel zu bringen. —
Aber, sagte der Rechtsfreund, den er zu dieser
Handlung erbeten hatte, der Doktor Glau: ein sol-
cher Schritt, mein werthester Herr Timm, will ge-
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Dramatische Darstellung. 157
nichts zu denken habe, von einem Unbekannten ge-
stört wurde, tav in Begleitung etlicher anderer,
welche etwas besser als seine Sklaven, aber doct>
nicht seines Gleichen schienen, auf mich zuginge
Ich gab anfangs nicht darauf Acht; — aber da er
mich anredete, fing ich an zu merken, daß jemand
zwischen mir und der Sonne stand. — Bist du,
sagte er, indem er mich mit einer gewissen Drei-
stigkeit, die bei gemeinen Leuten Unverschämtheit
genannt wird, mit den Augen maß -7, bist du die-
ser Diogenes, von dessen Charakter und Launen
man in ganz Griechenland so viel zu erzählen hat?
— Ich betrachtete meinen Mann nun auch etwas
genauer, als anfangs. Es war ein feiner, junger
Mensch, mittelmäßig von Statur, aber wohl ge-
macht, außer daß ihm der Kopf ein wenig auf die
linke Schulter hing; er hatte eine breite Stirn,,
große funkelnde Augen, mit denen er auch in die
Seele hineinsah, eme glückliche Gesichtsbildung,
und eine Miene, worin Stolz und Selbstvertrauen,
durch eine gewisse Grazie gemildert, dasjenige aus-
machte, was man an Königen Majestät zu nennen
pflegt. — Ich bemerkte, daß er ein Diadem trug,.
welches ihn zu einer solchen Miene berechtigte; aber
ich that nicht, als ob ich es wahrgenommen hätte.—
Und wer bist denn du, antwortete ich ihm ganz kalt-
stnnig, daß.du ein Recht.zu haben glaubst, mich so
zu fragen? Ich bin nur Alexander, Philipps Sohn
von Makedonien, versetzte der Jüngling lächelnd;
ich gestehe, es ist dermalen nicht viel, aber was es
ist, steht dem Diogenes zu Dienste» Da ich wußte,
daß du nicht zu mir kommen würdest, so komme ich
zu dir, um dir zu sagen, daß ich mir ein Vergnü-
gen daraus machen würde, deine Philosophie auf
einen gemächlichern Fuß zu setzen. Verlange von
mir, was du willst, es soll dir unverzüglich ge-
wahrt werden, öder es müßte mehr seyn, als in
meinen Mächten steht. — Versprichst du mir's bei
deinem königlichen Worte? sagte ich. Bei meinem
Worte, versetzte er. — Nun, sagte ich, so ersuche
ich denalexqnder, Philipps Sohn von Macedónica
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Philipps Philipps Philipps
Dramatische Darstellung. 199
Der Fürst. Das für mich Ware, wollen Sie
sagen?
Der Direktor. Nein — Ja, Ihro Durch-
laucht.
Der Fürst. Ja? Und warum nicht für mich?
— Vielleicht, weil es einen ganzen Gelehrten for-
dert, un- ich nur ein halber bin? Hab ichs ge-
troffen ? —
Der Direktor (erschrocken zurücktretend.) Gü-
tiger Gott! — Könnt ich fo kühn seyn?--------
Der Fürst. Nun, nun! Das wäre so kühn
eben nicht. Allzuviel Gelehrsamkeit ist eben keine
Ehre für einen Fürsten. — Also warum nicht für
mich?
Der Direktor (stotternd.) Weil— weil
tveil es zu unvollkommen, — zu unwürdig — zu------
Der Fürst. Hören Sie auf! Sie beschämen
mich sonst. — Ich wollte schon sagen, daß Ihr
Buch ganz dortreflich wäre, daß es viel Wissenschaft,
viel Kenntniß des Menschen, viel warmen Eifer für
Rechtschaffenheit und Tugend verriethe.----Aber
was ist Ihnen? Sie zittern ja ganz?
Der Direktor. Die hohe Gnade — die hrhe
Ehre-------
Der Fürst (nach einigem Stillschweigen und
verdrüslich.) Sie sind ein Deutscher. Nicht wahr?
Der Direktor (ehrerbietig zurückweichend.)
Ja, Ihro Durchlaucht.
Der Fürst s wieder gütig, indem er ihm näher
tritt.) Nun was thuts? Bin ich doch auch einer!
Schämen Sie sich darum nur nicht! — Ich wollte
nur wünschen, Sie hatten den alten Franzosen ge-
kannt; das alte Erbstück von meinem Vater, das
hier am Hofe lebte. — Oder haben Sie ihn etwa
gekannt?
Oerdirektor. Einigermaßen. Von Ansehen.
Der Fürst. Nicht naher?
Der Direktor. Nein, Ihro Durchlaucht.
Der Fürst. O Schade.'"Das war ein treff-
licher Mann. — Wenn man das bischen Witz und
Sentiment von der Oberfläche schöpfte; so war das
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Siebenter Abschnitt.
stadt zurück und fing an mit Nachdruck Sophisterei
und Aberglauben zu bekämpfen, und seine Mitbür-
ger in Tugend und Weisheit z-n unterrichten. Auf
öffentlichen Straßen, Spatziergängcn, in Bädern,
Privathäusern, Werkstätten der Künstler, wo er nur
Menschen fand, die er bessern zu können glaubte, da
hielt er sie an, ließ sich mit ihnen in Gespräche ei»,
erklärte ihnen, was recht und unrecht, gut und böse,
heilig und unheilig sey; unterhielt sie von der Vor-
sehung und Regierung Gottes, von den M^teln
ihm zu gefallen, von der Glückseligkeit des Men-
schen, von den Pflichten eines Bürgers, eines Haus-
vaters, eines Ehemannes n. s. w. Alles dieses nie-
mals in dem aufdringenden Ton eines Lehrers, son-
dern als ein Freund, der die Wahrheit selbst erst mit
uns suchen will. Er wußte es aber durch die ein-
fältigsten Kinderfragen so einzuleiten, daß man von
Frage zu Frage, ohne sonderliche Anstrengung, ihm
folgen konnte, ganz unvermerkt aber sich am Ziele
sah', und die Wahrheit nicht gelernet, sondern selbst
erfunden zu haben glaubte. Ich ahme hierin mei-
ner Mutter nach, pflegte er im Scherze zu sagen;
Sie Kebieret selbst nicht mehr, aber sie besitzet Kunst-
griffe, wodurch sie andern ihre Geburten zur Welt
bringen Hilst. Auf eine ähnliche Weise versehe ich
bei meinen Freunden das Amt eines Geburtshelfers.
Ich frage und forfche so lange, bis die verborgene
Frucht ihres Verstandes ans Licht kömmt. Diese
Methode, die Wahrheit zu erfragen, war auch die
glücklichste, die Sophisten zu widerlegen. Wenn es
zu einem ausführlichen Vortrage kam, so war ihnen
nicht beizukommen. Denn da standen ihnen so viel
Ausschweifungen, so viel Mäbrchen, so viel Schein-
gründe, und so viel rednerische Figuren zu Gebote,
daß die Zuhörer verblendet wurden, und überzeugt
zu seyn glaubten. Ein allgemeines Händeklatschen
pflegte ihnen selten zu entstehen. Und man stelle sich
den triumpbircnden Blick vor,-mit welchem solche
Lehrer alsdann aus ihre Schüler, oder wohl gat
Widersacher herabsahen. Was that Sokrates bei
Mer solchen Gelegenheit? klatschte mit; wagkr
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$4$ Siebenter Abschnitt.
klarte sich bereit, ihm die Fesseln abzunehmen. Allein
Colombo verweigerte dieß fest und standhaft, mit
der Aeußerung: er trage diese Fesseln auf Befehl
seines ^errn, der ihn hier, wie überall, gehorsam
finden solle. Nur der könne ihm die Freiheit geben,
aus dessen Befehl sie ihm genommen sey. Keine sei>
per Seereisen war übrigens so glücklich gewesen,
Und so schnell beendet werden, als dles>. Am 2z.,
November , '>00 lief das Schiff in den Hafen von
Cad x ein. Noch an demselben Tage fd>rteb Colombo
§>' den König und die Königin einen Brief, worin
er ihnen, in einem ruhigen und gefaßten Tone, seine
Ankun t, und die Behandlung anzeigte, die er von
Bovadillq erfahren hatte. Mit diesem Briefe eilte
sodann sein treuer Pilot, Andreas Martin, nach
Granada, wo sich der Hof damals aufhielt. Der
Inhalt desselben erregte, besonders bei der Königin,
Beschämung und Theilnahme. Man antwortete ihm
jn den gnädigsten Ausdrücken; versicherte, daß er
in kurzen« wieder in seine Würden und Ehreustellen
hergestellt werden solle, und ladete ihn ein, an den
Hos zu kommen; indem man ihm zugleich eine
Summe Geldes, zu seiner Eguipirung und Bestrei-
tung der Reisekosten, übermachte. Mit diesem Ant-
wortschreiben kam der Befehl an, ihn unverzüglich
in völlige Freiheit zu setzen, und alle Achtung und
Unterstützung zu gewahren. Colombo erschien am
^ose, und wurde mit der gewohnten Auszeichnung?
in einer feierlichen Audienz, empfangen. Als er sich
dem König und der Königin näherte, sank er auf
seine Kniee, und blieb, in gewaltsamen innern Kam-
pfe der Gefühle, eine Zeit lang schweigend so lie-
gen. Dann erhob er sich, in der ihm eigenen
einfachen Würde, und begann, in einer langen Rede,
feine Rechtfertigung.. Die Ruhe und Würde, mit
der er sie vortrug, und der sanfte, edle Ausdruck,
seiner tiefen Kränkung, der, ihm selbst unbewußt,
tu dieselbe überging, gab ihm eine so große Gewalt
der Ueberzeugung und Rührung, daß Isabelle da-
von hingerissen I und selbst Ferdinand bewogen
wurde, seiner Abneigung -egen ih» Gewalt anzu-
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TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Bovadillq Andreas_Martin Isabelle Ferdinand Ferdinand